Die Finanzkrise überschattet derzeit alles. Die Fülle an den weltweiten Konjunkturprogrammen macht deutlich, dass es tatsächlich derzeit um die Stabilisierung der Wirtschaft gehen muss. Allerdings ist es eine globale Krise, und Deutschland ist aufgrund der Exportstärke besonders anfällig. Aus diesem Grund mutet es schon merkwürdig an, wenn die Bundesregierung nun in erster Linie den Konsum in Deutschland ankurbeln will- über Steuererleichterungen, mehr Geld für Infrastruktur und die gezielte Unterstützung der angeschlagenen Automobilbranche. Die Deutschen werden jedoch ihr Geld in erster Linie sparen und wenig von den „Steuergeschenken“ (die ohnehin erst in der 2. Jahreshälfte wirken- hoffentlich ist bis dahin die Wirtschaft etwas erholt) und wirklichen Konsum münden lassen.
Und: die Autobranche hatte auch schon vor der Finanzkrise große Probleme, sie hat zu lange auf die falschen Modelle gesetzt. Nun mittels einer „Abwrackprämie“ eben diese falsche Politik zu stützen, ist aberwitzig. Wichtig wäre es gewesen, nachhaltige Mobilitätskonzepte zu fördern- mittels der Festlegung von Abgasnormen (wie selbst der USA Präsident Obama nun durchsetzet), der Verbesserung des ÖPNV und Schienenverkehrs und mehr Geld für die Erforschung alternativer Antriebsstoffe. Wie wäre es denn mit Elektromobilität? wenn der Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energien gewonnen werden würde, würden alle Probleme auf einmal gelöst werden können. Denn die Batterien könnten als Speicher genutzt werden und die notwendige Ausgleichsenergie liefern – nur die Batterietechnik bedarf der technischen Verbesserung. Das schafft man sicherlich nicht mit einer Abwrackprämie. Schade, denn die Zeit wäre genau richtig für die gezielte Unterstützung der Klimaschutzmärkte. Wie sagte der neue US Präsident Obama und auch der Nobelpreisträger Paul Krugman nicht kürzlich: die USA kann von Deutschland viel lernen in Punkto Klimaschutz und Förderung erneuerbarer Energien. Wenn man die USA anschaut, wird es vielleicht bald jedoch – wie so oft – heißen müssen: schaut in die USA, die machen es uns vor.