Die Internationale Energieagentur hat kürzlich ihre aktuelle Energieprognose vorgestellt und völlig zu Recht darauf hingewiesen, dass wir nicht schnell genug beginnen können, in klimaschonende Energien, intelligente Netze und Energieeffizienz zu investieren. Und dies nicht in erster Linie zur Schonung des Klimas, sondern vor allem zur Sicherung der Energieversorgung. Auch wenn die OECD Länder sich anstrengen und es weiter schaffen, Wirtschaftswachstum vom Energieverbrauch zu entkoppeln, stark wachsende Volkswirtschaften insbesondere aus Asien werden einen derartigen Energiehunger haben, dass die Preise für fossile Energien nur eine Richtung kennen werden: nach oben. Und es ist ebenso richtig, dass die weltweite Wirtschaftskrise mehr Unsicherheit gebracht hat und bisher sicher geglaubte Investitionen erst einmal hinterfragt werden. Dabei sind die Investitionen in Zukunftsmärkte lohnender denn je: ob nachhaltige Mobilität, erneuerbare Energien, klimaschonende Antriebstechniken, Ressourcen und Materialeffizienz, Abfallverwertung oder intelligente Infrastruktur: in keinen Markt werden in den kommenden Jahrzehnten mehr Investitionen fließen als in die zukunftsweisenden Energie- und Mobilitätsmärkte. Die IEA beziffert die Investitionen auf 36 Mrd. Euro pro Jahr- wenn man sieht, dass derzeit noch immer 312 Mrd. Euro pro Jahr in die Subventionierung der fossilen Energien fließen erscheint der Betrag lächerlich gering. Zudem sind es entscheidende Investitionen in Wachstumsmärkte, die Arbeitsplätze und Wohlstand sichern. Allein in Deutschland können bis zu einer Million zusätzlicher Arbeitsplätze entstehen, wenn Unternehmen in die entscheidenden Zukunftsmärkte investieren. Und dass sich dies auszahlt, sieht man ebenso an den jüngsten Entwicklungen großer Konzerne, die massiv in Infrastrukturprojekte und erneuerbare Energien in Europa investieren. Ein jüngstes Ranking von 500 global agierenden Konzernen hat offenbart, dass all jene Konzerne für Kapitalanleger besonders attraktiv sind, die sich der Herausforderung nachhaltiger Energieversorgung und Mobilität erfolgreich stellen. Die ersten vier Plätze belegen allesamt deutsche Konzerne. Entgegen öffentlicher Behauptungen finden sich unter den ersten vier ebenso zwei Chemiegiganten, welche wichtige Produkte als Ersatz zum Öl oder aber eine lange Liste von energiesparenden Produkten und Techniken produzieren. Einen besseren Beleg für die Wirtschaftlichkeit eines erfolgreichen Klimaschutzes kann es kaum geben. Die Märkte gehören denen, die sie sehen.