Es tobt hierzulande ein regelrechter Kampf um Strom, der unsere Zukunft beeinträchtigt. Die erneuerbaren Energien sind erfolgreich aus der Nische getreten. Die konventionellen Energievertreter wollen aber mit ihren alten Geschäftsmodellen noch möglichst lange Geld verdienen. Statt zu modernisieren, um wettbewerbsfähig zu sein, versuchen sie den Erfolg der anderen auszubremsen. Ihre wichtigste Waffe: populistische Propaganda und Fake News! So entsteht ein Teufelskreis.

Solange wir noch alte Kraftwerke betreiben und damit Überkapazitäten produzieren, rechnen sich die Neuen nicht. Das liegt auch daran, dass konventionelle Kraftwerke die Leitungen besetzen. Es ist auch bloß ein Mythos, dass wir erst neue Stromtrassen bauen müssen, um erneuerbare Energien transportieren zu können. Würden wir alle Atom- und Kohlekraftwerke herunterfahren, wären ausreichend Leitungen vorhanden, um den sauberen Strom in der gesamten Republik zu verteilen. Nach unseren Untersuchungen ist es sogar noch schräger: Je mehr Leitungen gebaut werden, desto mehr konventionellen Strom lässt Deutschland ins Netz. Absurd!

Dies sind Fakten, die leider nicht jeder zur Kenntnis nehmen will. So mach einer sei ja für die Energiewende, nur brauche man trotzdem Leitungen und der Strompreis hätte nichts mit Kohlestrom zu tun. Erstaunlich.

Von folgenden Fakten ist auszugehen:

  1. Der Netzausbau ist nur dann in dem Umfang wie geplant nötig, wenn der Kohleausstieg weiter verzögert wird. Die dezentrale Energiewende senkt den Netzausbaubedarf deutlich! Mehr Netze, mehr Kohlestrom! Mehr Emissionen!
  2. Wir brauchen die Kohlekraftwerke nicht, um die Versorgungssicherheit und Grundlast zu sichern. Mythos Grundlast! Der einzige Grund an der Kohlekraft festzuhalten, ist Nostalgie.
  3. Derzeit produzieren wir überschüssigen Strom für den Export: wir sichern die Stromversorgung in Frankreich, in dem allein 2 Atomkraftwerke in Deutschland dafür laufen.
  4. Somit ist der Kohleausstieg die vordringlichste Aufgabe!

Fazit: statt die Politik im nostalgischen Schneckentempo gewähren zu lassen und damit die schlimmsten Folgen des Klimawandels in Kauf zu nehmen, ist es vernünftiger auf die Fakten zu pochen, das sachlich nicht begründbare Festhalten an der Kohle zu kritisieren und Innovationsoffenheit sowie Tempo anzumahnen. Denn besser wäre es, Deutschland wäre Energiewende-Meister der Zukunft als Exportweltmeister der fossilen Vergangenheit.