Greenpeace will in Deutschland die Treibhausgase um 90 % bis zum Jahre 2050 senken. Dazu soll der Energieverbrauch auf allen Ebenen konsequent gesenkt werden, zudem die erneuerbaren Energien massiv ausgebaut werden, das Verkehrssystem auf Schienenverkehr umgestellt werden, zudem Kraft-Wärme-Kopplung mit Gaskraftwerken eingesetzt werden. So soll die gesamte Energieversorgung CO2 frei werden, die Energieimporte auf nahezu Null gesenkt werden. Ein gutes Ziel, und eine wichtige Forderung. So sehr man sich jedoch wünschen würde, dass dies auch so geschehen mag, so wenig realistisch ist es – leider. Denn weder wird man einen derartigen Zubau erneuerbarere Energien in dem anvisierten Zeitraum erreichen können noch wird es möglich sein, insbesondere das Netz stark auszubauen. Wichtig und richtig ist allerdings die drastische Reduktion des Energieverbrauchs. Deutschland sollte zudem Technik-Vorreiter sein, nicht nur im Bereich Mobilität. Weltweit wird der Verbrauch von Kohle massiv zunehmen und bis 2050 einen Großteil der Energieversorgung decken. Wir benötigen dringend CO2 arme Kohletechniken, nicht nur im Kraftwerksbereich, sondern auch im Mobilitätsbereich. Und hier wäre es besonders wünschenswert, wenn Deutschland diese Techniken erforscht und auch zum Einsatz bringen könnte. Auch wenn es für Deutschland keinen langfristigen von Einsatz von Kohletechniken geben sollte, so wäre es wichtig, dass Deutschland diese Techniken erforscht und dem Markt anbieten kann. Das vorzeitige Abschalten der Kernkraftwerke wird bewirken, dass neue Kohlekraftwerke gebaut werden – die die kommenden 60 Jahre jede Menge Treibhausgase produzieren werden – also ganz das Gegenteil von dem, was Greenpeace eigentlich erreichen möchte. Insgesamt gesehen ist es aber richtig, dass energiepolitische Konzepte vorgestellt werden – das würde man sich von den Parteien auch wünschen.