Hier kurze Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen

Gemessen an der weltweiten Fördermenge, dürften rund 9000 Liter Öl, die täglich aus einem Bohrloch sprudeln, keinen Einfluss auf den Markt haben. Warum droht uns trotzdem eine Ölkrise?
Uns droht eine Ölkrise, wenn wir es nicht schaffen, mittel- bis langfristig das Ölangebot auszuweiten. Die weltweite Ölproduktion beträgt rund 85 Millionen Barrel pro Tag, im kommenden Jahrzehnt steigt die Nachfrage auf 100 Millionen Barrel pro Tag. Wir können die Nachfrage künftig nur mit Öl aus Tiefseebohrungen decken.

Warum kommen wir ohne Tiefseebohrungen nicht aus?
Herkömmliche Ölfelder haben meist ihr Fördermaximum bereits überschritten. Aus diesem Grund muss man künftig auch in der Tiefsee nach Öl bohren, sonst wird das Ölangebot nicht ausreichen.

Warum ist regenerative Energiegewinnung nicht rentabler als riskante und aufwendigere Investitionen in fossile Energieträger?
Die Investitionen in erneuerbare Energieträger rentieren sich, können den globalen Energiehunger aber nicht decken. Um uns weniger abhängig vom Öl zu machen, müssten wir so rasch wie möglich andere Antriebstechniken und -stoffe in der Mobilität einsetzen. Das würde aber eine komplett neue Infrastruktur voraussetzen. Wir hätten vor 20 Jahren mit dem Umbau beginnen müssen – das haben wir leider versäumt.

Wie können wir den Widerspruch lösen, unabhängiger vom Öl zu werden, wenn wir in den nächsten Jahren das Ölangebot massiv erweitern müssen/sollen?
Da wir nicht rechtzeitig umgesteuert haben, und somit die Ölnachfrage deutlich steigt statt sinkt. Stark wachsende Volkswirtschaften haben einen enormen Energiehunger, und es gibt bisher keine Alternative zum Öl. Und weil die jetzigen Ölförderstätten mehr und mehr zur Neige gehen.

Selbst US-Präsident Obama will weg vom Öl, schwört die Amerikaner auf den Umschwung ein. Konkrete Ziele gibt es nicht. Schürt Obama eine unnötige Energie-Panik?
Absolut nicht, im Gegenteil! Amerika verschwendet unglaublich viel Energie und muss dringend Öl einsparen. Genau das muss man den Menschen erklären, aber auch politisch die Energiewende einläuten- da sehe ich bisher allerdings überhaupt kein Konzept.

Ist die Öl-Katastrophe nun der endgültige Wendepunkt hin zu sauberen Energien?
Ich würde es mir wünschen. Die ölverschmierten Pelikane im Golf von Mexiko werden sicherlich bald in Vergessenheit geraten. Die nachhaltige Energiewende darf es nicht.