Der offene Brief an Merkel von führenden Wirtschaftsvertretern und Politikern geht in die falsche Richtung, da er eine rückwärtsgewandte Energiepolitik einfordert. Fossile Energien werden knapper und teurer, die Verbrennung von Kohle verursacht klimagefährliche Treibhausgase. Wir benötigen eine klimaschonende, sichere aber auch bezahlbare Energieversorgung. Den erneuerbaren Energien kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, genau wie der Verbesserung der Energieeffizienz, umweltfreundlicher Kohletechniken, intelligente Energie- und Datennetze sowie nachhaltige Mobilität. Ein Großteil der Konzerne, die den offenen Brief unterzeichnet haben, verdient bereits viel Geld mit Klimaschutztechniken. Die Chemiebranche bietet wichtige energiesparende Produkte an, vor allen in der Fahrzeugzuliefererbranche und Ersatz zum Öl. Nachhaltige Mobilität setzt auf neue Antriebstechniken und Bahnverkehr. Sicherlich muss es darum gehen, die Wirtschaft nicht über gebührend zu belasten, aber das hat die Bundesregierung auch nicht vor. Die Anpassungen an die Ökosteuer sind überfällig, da es Mitnahmeeffekte gibt. Die Brennelementesteuer ist goldrichtig, der Vorschlag des Umweltministeriums, die als Abgabe, d.h. zweckgebunden zu deklarieren, ist absolut richtig. Denn der Umbau des Energiesystems benötigt Kapital, für Leitungsnetze, für energetische Sanierung, für nachhaltige Mobilität und der Abkehr von Kohle und Atom. Kohle und Atom zu fordern, ist falsch, es muss heißen, entweder -oder. Wenn man die Laufzeiten der Kernkraftwerke verlängert, muss man auf den Zubau neuer Kohlekraftwerke verzichten- und umgekehrt. Es wäre falsch, den Anteil von Kohlestrom so hoch zu halten wie heute. Die Energiekonzerne fürchten den Wettbewerb, die DAX Konzerne fürchten Gewinneinbrüche. Spätestens nach der Finanzkrise sollte klar sein, dass das alleinige Schielen auf kurzfristig hohe Renditen falsch ist, sondern die Anleger Nachhaltigkeit einfordern, und das sind Investitionen in die Zukunftsmärkte. Klimaschutz schafft Arbeitsplätze und wirtschaftlichen Wohlstand. Deutschland die energiepolitische Wende schaffen- mit zukunftsgewandten Unternehmen. Bisher sind alle vorgeschlagenen Instrumente und Richtungen der Bundesregierung in Punkto Energiepolitik richtig. Auch für gestrige Forderung der Kanzlerin der Entkopplung des Gaspreises vom Ölpreis ist völlig richtig. Die Regierung sollte sich vom offenen Brief nicht verunsichern lassen und Kurs halten.