Alle Welt schaut in diesen Tagen nach Kopenhagen- Pardon, derzeit spricht man wohl besser von Hopenhagen oder CO2penhagen. Niemals zuvor gab es ein derartiges Interesse an einer Weltklimakonferenz. Das ist verständlich, ist es doch die wichtigste Wirtschaftskonferenz nach dem zweiten Weltkrieg. Und die Ausgangsvoraussetzungen waren niemals so gut wie derzeit. Nahezu alle Führer der wichtigsten Weltnationen sind sich darin einig, dass Klimaschutz ein wichtiger Baustein unserer Wirtschaftswelt sein wird. Die Kosten des Nichthandels wären deutlich größer als die Kosten des Handelns. Es sind ohnehin keine Kosten des Handelns, sondern notwenige Investitionen zum Umbau des Energie- Mobilitäts- und Wirtschaftssystems. Selbst ohne Klimawandel wird fossile Energie, allen voran Öl, knapp und teuer. Zudem ist unser Emissionsbudget ist bald verbraucht. Weltweit stehen laut WBGU bis 2050 noch Emissionsrechte von 750 Milliarden Tonnen zur Verfügung. Auf der Basis gleicher Pro-Kopf-Emissionsrechte ergibt sich daraus allein für Deutschland ein Emissionsbudget von 9 Milliarden Tonnen. Beim gegenwärtigen Emissionsniveau wären diese in 10 Jahren verbraucht. Schon heute hat China in absoluten Werten gemessen die USA als Nummer eins der weltweiten Treibhausgasemittenten abgelöst. Zwar liegen die pro Kopf Emissionen von China und Indien noch weit hinter denen der Industrieländer. Insbesondere die USA verbrauchen pro Kopf immer noch am meisten Energie, und könnten somit durch einen sparsameren Umgang leicht und kostengünstig die Klimagase senken. Die USA haben aber auch die Möglichkeit, preisgünstig Energie einzusparen und die Emissionen deutlich zu senken. China wird weiter wachsen und ist auf neue Technologien angewiesen.
Und hier liegt der Schlüssel zur Lösung des Problems: Kooperation und Innovation. Die Energieversorgung und die Mobilität müssen klimaschonend werden. Wir benötigen somit dringend eine CO2 freie, sichere und bezahlbare Energieversorgung, zudem innovative Antriebsstoffe und –techniken. Der Klimaschutz ist die Lösung und der Weg aus dem Problem, denn Klimaschutz schafft Wachstum und Arbeitsplätze.
Genau diese Einsicht hat nahezu alle relevanten Weltnationen erreicht, sie sind fest entschlossen, genau dies so umzusetzen. Und genau aus dem Grund wird nun ein „Climate-Gate“ inszeniert: durch illegale Machenschaften haben Computerspezialisten Emails von Klimaforschern an die Öffentlichkeit gebracht, welche angeblich belegen sollen, dass es den Klimawandel nicht gibt. Der Grund dafür ist eindeutig: wirtschaftliche Interessen der Branchen, die mit dem Verbrennen fossiler Energien Geld verdienen. Die Initiative kommt aus den USA, denn dort geht es den Unternehmen der fossilen Energien nun richtig an den Kragen: Treibhausgase werden künftig als Gesundheitsgefährdung angesehen. Wer die spektakulären Gerichtsprozesse um Schadenersatzklagen in den USA kennt, weiß, was dies bedeutet. Und genau deshalb werden immer mehr Klimaleugner auf den Plan gerufen, damit Zweifel an der Kausalität Klimawandel genährt werden sollen- und den gefährdeten Unternehmen keine Schadensersatzklagen in Millionenhöhe drohen. Und genau deshalb ist „Hopenhagen“ der falsche Begriff- Klimaschutz ist nun Realität, ob man will oder nicht. Mit der Einführung eines US Amerikanischen Gesetzes wurde der wichtigste Baustein im Klimapuzzle an die richtige Stelle gelegt. Je mehr Klimaskeptiker aufheulen, desto effektiver das Klimaschutzinstrument.