Die EU Kommission hat die Klima-Roadmap 2050 vorgestellt, und zeigt, dass durch gezielte Investitionen in innovative Energie- und Mobilitätsmärkte Energiekosten gespart, Wettbewerbsvorteile und Arbeitplätze geschaffen werden können. Wie immer werden Stimmen laut, die Klimaschutz ohnehin für unsinnig halten, und alleinige Aktionen angeblich zu Wettbewerbsnachteilen und Arbeitsplatzverlusten führen. Dabei ist Europa überhaupt nicht allein, viele Länder in der Welt angefangen bei China investieren massiv in die neuen Märkte. Überraschend ist daher, dass immer mehr renommierte Ökonomen ernsthaft vorschlagen, dass die Wirtschaft (oder der Bürger?) statt in Klimaschutzmärkte lieber in Anpassungsstrategien investieren sollten. Sicherlich ist es nicht falsch, dass man sich auf extreme Naturereignisse gut vorbereitet, dennoch zeigen viele aktuelle Beispiele, dass es kaum möglich ist, wirtschaftliche Schäden zu vermeiden. Investitionen in Klimaschutzmärkte sind hingegen ökonomisch sinnvoll. In keinen anderen Sektor in der Welt werden mehr Investitionen notwendig sein als in die zukunftsweisenden Energie- und Mobilitätsmärkte. Somit ist es richtig, dass Europa sich ambitionierte Ziele setzt und dafür ungefähr 1,5 % des jährlichen BSP zusätzlich zu den laufenden Investitionen in Höhe von 19 % des BSP aufwenden will- China investiert übrigens doppelt so viel. Wichtig ist in der Tat die deutliche Verbesserung der Energieeffizienz- um 20 % sollen bis 2020 erzielt werden, erreicht wurde bisher nur knapp die Hälfte. Besser sieht es da bei der Erfüllung der Ziele des Ausbaus der erneuerbaren Energien auf 20 % im selben Zeitraum aus. Insgesamt wurden bis heute bereits die Treibhausgase um 16 % reduziert. Wenn die Effizienzverbesserungen erfüllt werden, können die Emissionen um bis 25 % bis 2020 vermindert werden. Doch wie will man die Energieeffizienz derart verbessern? Die EU sieht die größten Potentiale zu Recht im Bereich der Gebäudeenergie, gefolgt vom Verkehrssektor. Insbesondere durch die Verbesserung der Gebäudeisolierung kann der Energieeinsatz optimiert werden. Ob es allerdings ausreicht, dass jedes Mitgliedsland Effizienzziele vorgibt und bei den öffentlichen Gebäuden Vorbild ist, ist zu bezweifeln. Wir sehen ja in Deutschland, dass trotz konkreter Ziele und finanzieller Unterstützung oftmals hohe Investitionen gescheut werden. Wichtig scheint in der Tat, dass die staatlichen Unterstützungen deutlich verbessert werden. In Deutschland heißt dies, dass die KfW CO2 Gebäudesanierungsgelder deutlich erhöht werden. Der andere wichtige Bereich ist der Verkehrssektor, das Thema Biosprit ist ja hierzulande in Verruf geraten. Bis 2050 wird Biosprit jedoch in erster Linie im Fernverkehr gesehen, in Städten sollen Bahnen und Elektrofahrzeuge fahren und so neben Treibhausgasen vor allem Feinstaub und Lärm vermeiden. Der Weg dahin wird lang und steinig und kaum mit Selbstverpflichtungen zu erreichen sein. Zum ersten Mal zeigt sich die Kommission allerdings einsichtig, die Wechselwirkung von Emissionsminderung durch andere Instrumente in den Emissionshandel zu integrieren. Ab 2013 werden ja die Emissionszertifikate nicht mehr in den Ländern anhand von Allokationsplänen kostenlos zugeteilt, sondern in Europa versteigert. Die EU will nun zu recht nur einen Teil der notwendigen Zertifikate versteigern, was faktisch einer Verminderung der Emissionsobergrenze gleichkommt. In der Summe gesehen ist die EU Roadmap wichtig und richtig. Sie gibt das generelle Ziel vor, die Wege können holprig sein oder durch Umwege erschwert sein- oder aber Zeit sparen durch gezielte Abkürzung.