Die jüngste Naturkatastrophe in Japan zeigt einmal mehr, dass extreme Naturgewalten kaum beherrschbar sind. Selbst ein so hervorragend vorbereitetes Land wie Japan konnte kaum verhindern, dass wirtschaftliche Schäden auftreten. Für die Zukunft der Kernenergie wird diese Katastrophe enorme Konsequenzen haben, vor allem in Deutschland, da Deutschland generell die Atomkraft genau dem Grund der möglichen Gefahren ablehnt. Japan war ohnehin schlecht beraten, einen derart hohen Anteil von Kernkraftwerken im Einsatz zu haben, wohl wissend um Gefahren durch Erdbeben. In Japan gibt es durchaus Potentiale für den Einsatz erneuerbarer Energien, die nur unzureichend genutzt wurden. In Deutschland wird die Zukunft der Kernenergie neu bewertet werden. Kernenergiegegner werden massiv gegen Atomkraftwerke demonstrieren. In Deutschland wurde das Umweltministerium aus dem Kernkraftwerke-GAU von Tschernobyl gegründet, Atomkraftgegner warnen seit Tschernobyl vor den enormen Gefahren, die nun durch Japan wieder aktueller denn je sind. Deutschland ist allerdings anders als Japan nicht durch derartige Erdstöße gefährdet, die Gefahren in Europa sind generell geringer. Nur Frankreich setzt im großen Stil auf Atomkraft und produziert knapp 80 % seines Stroms aus Kernenergie. Der Druck auf Bundeskanzlerin Merkel wird zunehmen, den Atomkonsens mit der Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke wieder zurück zu nehmen. Der einberufene Gipfel von Frau Merkel mit dem Außen- und Umweltminister zeigt, dass der Druck bereits angekommen ist. Die sofortige Abschaltung aller Kernkraftwerke ist aber unwahrscheinlich.