Die ARD Tagesschau hat es in einem Beitrag von Christoph Hamann am 10.8. einen sehr wichtigen Aspekt dargestellt: die Potentiale der Windenergie müssen in Deutschland stärker genutzt werden. Der Bundesverband Windenergie hat Recht, in dem er fordert, dass Deutschland die Windenergie viel stärker nutzen muss. Zwar hat Norddeutschland große Potentiale gerade im Bereich Offshore Windenergie, dennoch gibt es auch in nahezu allen Bundesländern noch ungenutzte Potentiale. Ein wichtiger Baustein zum Ausbau der Windenergie ist aber auch der Ausbau des Stromnetzes. Zudem behindert noch immer unzureichender Wettbewerb den stärkeren Einsatz von erneuerbarer Energien. Die erneuerbaren Energien werden in Deutschland wie in vielen anderen Ländern der Welt durch eine gezielte finanzielle Förderung gestärkt. Dadurch konnten gerade mittelständische und dezentrale Energieanbieter den Wettbewerb verbessern. Doch der Ausbau des Stromnetzes liegt- noch- in den Händen der „großen Vier“. Noch, denn sowohl Vattenfall als auch Eon (wenn letzterer auch unfreiwillig) verkaufen derzeit ihr Stromnetz. Leider viel zu spät, denn für den Ausbau der erneuerbaren Energien und der Windenergie hätte schon lange das Netz erweitert werden müssen. Auch das behindert den Wettbewerb.
Das DIW hat zusammen mit dem ZSW eine umfassende Studie erstellt und einen Bundesländervergleich über den Ausbau erneuerbarer Energien erstellt. Wir haben neben dem direkten Ausbau auch die technologischen und wirtschaftlichen Potentiale berücksichtigt. Brandenburg liegt in diesem Ranking vorn – vor Baden Württemberg und Bayern. Da die südlichen Bundesländer sehr wirtschafts- und kapitalintensiv sind, liegen sie im Vergleich der technologisch- wirtschaftlichen Potentiale weit vorn. Daher ist es zwar richtig, dass man alle Bundesländer auffordert, viel mehr zu tun, um die Windenergie auszubauen. Aber ganz so schlecht sind die südlichen Bundesländer dann doch nicht. Und die Kernenergie ist grundsätzlich kein Hindernis, die Windenergie deutlich auszubauen. Man muss vor allem das Netz erweitern. Wenn die Kernkraftwerke bis zum Jahr 2020 abgeschaltet werden, sollten vor allem die erneuerbaren Energien deutlich ausgebaut werden und keine neuen Kohlekraftwerke ohne CCS entstehen. Zudem muss mehr getan werden, um Energie einzusparen. Wenn wir verbesserte Technologien für die Stromspeicherung erforscht und an den Markt gebracht haben, können viele Probleme auf einmal gelöst werden. Denn der Strom aus Windenergie bzw. aus den erneuerbaren Energien kann in Stromspeichern wie beispielsweise die Batterie für die Mobilität ; Elektromobilität- genutzt werden. Zudem kann der Strom dezentral genutzt werden, d.h. dort produziert werden, wo er auch genutzt wird. Und für die Zeiten gespeichert werden, in dem der Wind nicht weht. Insbesondere Bayern aber auch Baden Württemberg sind in einem Punkt sehr aktiv: Forschung und Entwicklung. Kapitalstarke Unternehmen zusammen mit dem Land können viel erreichen. Bayern kann dann auch mehr erneuerbare Energien nutzen und die Nummer eins aller Bundesländer werden, welches mit aus Windenergie gespeisten Elektromobilen glänzen kann. Es bleibt spannend.
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