Alles bestens also? Nicht wirklich. Der „Erfolg“ des Ausbaus erneuerbarer Energien basiert eher auf einmaligen Nachholeffekten beim Ausbau der Windenergie an Land und der Witterung. Politisch wurde die Energiewende eher ausgebremst, der Zubau erneuerbarer Energien, insbesondere von Solar- und Bioenergie, wurde nahezu abgewürgt, zudem wurden viele teure und ineffiziente Zugeständnisse für die Kohleindustrie gemacht.

Trotz des Rekords hinkt Deutschland seinen Klimazielen hinterher. Sind die Ziele bis 2020 überhaupt noch zu erreichen? Aller Voraussicht nach nicht. Denn Teil der traurigen Wahrheit der Energiewende ist auch, dass der Anteil von Kohlestrom trotz Zubaus erneuerbarer Energien weiterhin so hoch ist wie nie. Das lässt die Emissionen in nicht ausreichendem Maß sinken. Wir schwimmen im Kohle-Strom und verramschen ihn an der Börse, in erster Linie ins Ausland. Nur wenn wir den Anteil von Kohlestrom dauerhaft senken, wird die Energiewende gelingen können: es würden nicht nur die Emissionen sinken sondern auch der Markt bereinigt werden und sich die Börsenpreise normalisieren. Zudem könnte auf einen Großteil des teuren Zubaus von Stromtrassen verzichtet werden.

In diesem Jahr wird der Haushaltsstrompreis wegen der EEG-Umlage wohl leicht steigen. Ist das unvermeidbar?
Der Haushaltsstrompreis wird wohl steigen, das liegt aber weniger an den erneuerbaren Energien sondern am überschüssigem Kohlestrom, welcher die Börsenpreise sinken und die EEG Umlage steigen lässt- da diese sich errechnet aus der Differenz zum Börsenpreis. Außerdem steigt der Strompreis aufgrund der teuren Abwrackprämie für alte Kohlemeiler, die der Wirtschaftsminister der Kohleindustrie geschenkt hat. Diese Kohlesubvention –getarnt als steigende Netzentgelte- wird den Strompreis weiter steigen lassen. Die erneuerbaren Energien müssen aber wie immer als Sündenbock für herhalten.